Informationen Grossraubwild in Graubünden

        Um die Kommunikation rund ums Grossraubtier-Management transparenter zu gestalten, hat das Amt für Jagd und Fischerei eine neue Informationsseite auf unserer Homepage in Betrieb genommen. Unter www.ajf.gr.ch/grossraubtiere findet man alle Ereignisse, welche seit dem 1.1.2020 erfasst wurden. 

        Weitere Informationen

        Das Amt für Jagd und Fischerei rüstet seine Wildhüter für eine bessere Information der Bevölkerung über das Grossraubtiervorkommen im Kanton Graubünden mit einer App aus. Die App wird das bisherige Alarmierungssystem (SMS, Plantahof) für Landwirte, Alpverantwortliche, Imker, usw. ablösen. Zudem ist vorgesehen, dass sichere Ereignisse auf einer Karte auf der Homepage des Amtes als Punkte dargestellt werden. Noch ist die App aber nicht eingerichtet, es braucht alles seine Zeit. Bis dahin wollen wir die Öffentlichkeit in den Gebieten mit vermehrter Wolfsanwesenheit auf dem gewohnten Weg zeitnah informieren.

          Gemeinden der Region Surselva und Viamala.

         Der Wolf lässt niemanden kalt. Während die einen ihn verehren, wird er von anderen verachtet.

        Während 150 Jahren galten Wölfe in Europa als ausgerottet. Seit der Jahrhundertwende ist der europäische Grauwolf nun wieder auf dem Vormarsch und erobert seinen ursprünglichen Lebensraum zurück. Leben mit dem Wolf stellt für die ländliche Bevölkerung eine grosse Herausforderung dar.

        Ist der Wolf gefährlich? Wie halten wir den Wolf von Siedlungsgebieten fern? Wie verhalte ich mich bei einer Wolfsbegegnung? Wo kann ich mich informieren bzw. Rat holen?

        In Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Amt für Jagd und Fischerei soll auf dieser Plattform eine sachliche Auseinandersetzung, fernab von Polemik, Romantisierung oder Verteufelung ermöglicht werden. In regelmässigen Abständen werden aktuelle Informationen zum Umgang mit Wölfen und zur Wolfspräsenz im erwähnten Gebiet veröffentlicht.

        Es ist uns sehr wichtig, dass sowohl die Bevölkerung, Zweitwohnungsbesitzer, Heimwehbündner, sowie auch Feriengäste Einsicht zur aktuellen Wolfspräsenz aber auch Zugang zu fachlich fundierten Informationen betreffend Wolfsthematik haben. 

        Die Wolfsrudel in der Region Surselva und Viamala.

        Beverinrudel:

        Während dem Sommer/Herbst 2018 bildete sich ein Wolfspaar (F37/M92) um den Piz Beverin. Dieses Wolfspaar war während dem Sommer 2018 für Schafrisse in der Alp Stutz verantwortlich. Im Winter 2018/19 wurde dieses Wolfspaar immer wieder im Schams und am Heinzenberg nachgewiesen. Im Sommer 2019 hatte dieses Paar den ersten Wurf und zog neun Welpen auf. Am Heinzenberg und im Safiental kam es während dieser Zeit zu zwei Übergriffen in geschützten Ziegenherden. Im Treisch (Safiental), sowie auf den Alpen Cugn und Gretg (Ilanz/Glion) wurden zudem Schafe gerissen. Da 15 Ziegen in geschützten Weiden gerissen wurden, erteilte das BAFU dem Kanton Graubünden die Bewilligung, vier Jungwölfe aus diesem Rudel zu entnehmen. Diese wurden von der Wildhut im Herbst 2019 erlegt. Ein Jungwolf aus diesem Rudel starb bei einem Bahnunfall im Winter. Während den Wintermonaten 2019/20 hielt sich das Rudel vor allem im Raume Schams und Heinzenberg auf. Im März wurden Absplittungen von Tieren beobachtet. Zurzeit hält sich das Rudel aber immer noch im angestammten Revier auf. In letzter Zeit wurden Beobachtungen im Rheinwald und im Safiental wieder häufiger.

         Ringelspitzrudel:

        Im Herbst 2017 und Winter 2018 bildete sich ein Wolfspaar im Gebiet Vorab. Im Frühling 2018 wanderte das Wolfspaar zum Fusse des Ringelspitz ab (daher der Name Ringelspitzrudel), wo sie ihren ersten Wurf aufzogen. Es waren sieben Welpen, wovon drei im besagten Gebiet tödlich abstürzten. Mit den anderen vier Jungtieren zog das Wolfspaar im Spätherbst wieder zurück, wo sie fortan auf der linken und rechten Talseite von Ilanz leben. Ein weiteres Jungtier aus diesem Rudel verunfallte im Februar 2019 zwischen Flims und Trin auf der Kantonsstrasse. Bei Wolfspaaren, die das erste Mal Jungtiere aufziehen, ist es keine Seltenheit, dass es zu vermehrten Unfällen kommt, da sie noch unerfahren sind in der Führung eines Rudels.

        Im Jahre 2019 folgte der zweite Wurf. Es waren diesmal fünf Welpen. Von den 12 Nachkommen, leben mit Sicherheit mindestens drei (höchstens fünf) im Gebiet und im Rudel. Die anderen sind entweder ums Leben gekommen, oder abgewandert.

         Valgrondarudel:

        Mitte Juli, sowie Ende August 2018 konnte eine Wölfin, nämlich die F38, in Medel und Obersaxen genetisch nachgewiesen werde. Im Winter 2019 hielt sie sich in den unteren Lagen zwischen Ilanz und Sumvitg auf. Dann kam der Sommer 2019, wo sie wiederholt Schafe im Gebiet Obersaxen riss. Manchmal nahm sie ein Schulterblatt mit. Somit lag die Vermutung nahe, dass sich ein Rudel gebildet hatte. Daraufhin machte ein Jäger eine Beobachtung zweier adulten Wölfe mit drei Welpen. In der Folge zog das Wolfspaar ihre ersten drei Jungen auf.Das weibliche Jungtier ist im Dezember infolge eines Bahnunfalls in Breil verendet. Die zwei männlichen Jungwölfe lebten bis Mitte April 2020 bei den Elterntieren. Danach nicht mehr. Ob sie abgewandert sind, wissen wir noch nicht. Bemerkenswert ist, dass sich der Lebensraum der Ringelspitz- und Valgrondarudel ziemlich deutlich überlappt. Bei verwandten Alphatieren soll das durchaus vorkommen. In diesem Fall sind die Alphatiere aber nicht verwandt. Die Wölfe sind immer für eine Überraschung gut.

         Neues Rudel in der oberen Surselva:

        Im Februar 2020 wurden in der oberen Surselva mittels Fotofalle zwei Wölfe zusammen nachgewiesen. Seit diesem Zeitpunkt ist die uns bekannte Wölfin F31 (F=feminin, 31= 31. Wolf welcher in der Schweiz genetisch nachgewiesen wurde), welche im Mai 2017 im Calandagebiet zur Welt kam, ständig mit einem Rüden (männlicher Wolf) unterwegs. Die Paarungszeit der Wölfe ist im Februar, somit kann mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass dieses Wolfspaar ein Rudel gründen wird. Das Paar war in den letzten 3 Monaten einige wenige Male unproblematisch am Rande von Streusiedlungen, sowie in der Nähe von Einzelhöfen beobachtet, beziehungsweise festgestellt worden. Im Sinne einer Vergrämungsaktion wurde der Rüde mit einem Senderhalsband versehen.

        Karte Wolfsrudel

        Infoblatt - Verhaltensregeln

            Gemeinde
            Tschappina 

            Öffnungszeiten  Kanzlei
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            Büro in der Regel:  
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            und 13.30–15.30 Uhr

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            Gemeinde Tschappina
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            Telefon  081 651 59 56
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